FahrRad in Berg – Radverkehrskonzept der Gemeinde Berg

Ein Vorschlag der AG Radverkehr, Bürgerbeteiligung Berg / Arbeitskreis Mobilität, Stand November 2021

1.5 Verbindungen in die Region

Die zwei Staatsstraßen sind die Verkehrsverbindung zwischen Starnberg und Wolfratshausen, und damit zwischen den zwei Landkreisen Starnberg und Bad Tölz- Wolfratshausen. An der Landkreisgrenze bricht die Radwegverbindung jedoch ab. Der Radweg entlang der Staatsstraße St 2065 endet am Ortsende von Allmannshausen, der Radweg entlang der Staatsstraße St 2070 am Ortsanfang von Höhenrain.

Die Radweg-Lücke zwischen Allmannshausen und Münsing zu schließen, ist seit vielen Jahren erklärtes Ziel beider Gemeinden. Das Vorhaben ist aufwändig, weil der Bau eines Geh- und Radweges durch das Waldstück zwischen Allmannshausen und Weipertshausen in Verbindung mit einer Straßensanierung auf teilweise neuer Trasse erfolgen soll. Dazu sind Grunderwerbsverhandlungen erforderlich, die sich länger hinziehen, und ein Planfeststellungsverfahren. Die Zuständigkeit hierfür liegt beim Staatlichen Bauamt, die Gemeinden können nur unterstützend tätig werden.

Anders ist die Situation an der St 2070 hinter Höhenrain. Hier gibt es keine Planungen, eine Radverbindung nach Dorfen und Wolfratshausen herzustellen. Ein straßenbegleitender Geh- und Radweg, den man fortführen könnte, besteht im gesamten Höhenrainer Ortsbereich nicht. Wenn ein Fahrradschutzstreifen eingerichtet wird, wie im Radprojekt 2 angestrebt, wird dieser an der Ortsgrenze enden, da Fahrradschutzstreifen nach bisheriger Gesetzeslage nur innerhalb von Ortschaften zulässig sind.

Radfahrer in Richtung Dorfen/Wolfratshausen werden daher nach Verlassen des Ortsbereichs Höhenrain ihren Weg auch künftig auf der Fahrbahn der Staatsstraße fortsetzen müssen. Für die Radverbindung mit Wolfratshausen kommt erschwerend hinzu, dass der Abstieg ins Isartal auf der Bundesstraße B12 nur über die Serpentinenstrecke möglich ist – für den Radverkehr ein schwer überwindliches Hindernis.

Eine Lösung für dieses Problem ist nicht absehbar. Eine Ersatzlösung, die die Verbindung Starnberg-Wolfratshausen für den Radverkehr öffnet, könnte in der Kombination von Bus- und Radverkehr liegen, also in der Mitnahme von Radlern auf der Teilstrecke Höhenrain-Wolfratshausen. Genau dies tun die Regionalbusse des MVV bisher zwar nicht, aber es gibt ein Lösungsmodell:

Ein besonderes Angebot bietet der Landkreis Starnberg auf der MVV-Regionalbuslinie 958 an, die zwischen Andechs und Tutzing verkehrt. Dort sind die Busse während der Radlsaison von Ostern bis Ende Oktober mit einem Fahrradträger ausgestattet, auf dem fünf Fahrräder befestigt werden können.

Mit diesem Modell könnte die Radweg-Lücke auf der Strecke Höhenrain- Wolfratshausen zumindest behelfsweise überbrückt werden.

Mit dem Fahrrad in die Region – nach Starnberg und ins Würmtal, nach Wangen, nach Icking ins Isartal, nach Wolfratshausen, nach Münsing und ins weitere Oberland – das ist für Radler aus Berg eine wichtige Perspektive. Dafür sind nicht nur die Staatsstraßen von Bedeutung, sondern auch kleinere Verbindungsstraßen und -wege. Dieser Aspekt bleibt im Folgenden weiter im Blick.

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