Kreisstraße Sta7 Bachhausen: Sanierung ohne Radweg?

Aus dem Starnberger Merkur haben wir, die AG Radverkehr, von der beschlossenen Sanierung der Kreisstraße erfahren und am 4 Aug 2024 folgende Pressenotiz verschickt.

Aus dem Starnberger Merkur haben wir, die AG Radverkehr, von der beschlossenen Sanierung der Kreisstraße erfahren und am 4. Aug 2024 folgende Pressenotiz verschickt:

Link zum Artikel Starnberger Merkur vom 17. Jul 2024

Link zum Artikel Starnberger Merkur vom 10. Aug 2024

Link zum Artikel Süddeutsche Zeitung vom 19. Sep 2024

Link zum Leserbrief Süddeutsche Zeitung vom 2. Okt 2024

 Foto: bbb AG Radverkehr 

Ende 2021 hat die Gemeinde Berg ein Radverkehrskonzept beschlossen, angestoßen durch die AG Radverkehr der Bürger-beteiligung. Darin sind Problempunkte und Ziele für eine Verbesserung der Verkehrssituation benannt. Die Kreisstraße STA 7 von Bachhausen in Richtung Mörlbach und Icking ist darin als Problempunkt beschrieben: „Hier stellen gestiegenes Verkehrs-aufkommen, unübersichtliche Streckenführung und gefahrene Geschwindigkeiten der Autos für Radfahrer ein Gefährdungsrisiko dar. Der Landkreis muss prüfen, welche Verbesserungen für die Sicherheit des Radverkehrs auf diesen Strecken möglich sind… Die Gemeinde Berg würde den Bau von Radwegen an diesen Strecken begrüßen. Solange dies nicht realisierbar ist, sind ersatzweise andere Maßnahmen anzustreben…“ 

Passiert ist seither nichts. Doch nun, aus heiterem Himmel und ohne Einbeziehung der Gemeinde Berg, geht plötzlich ganz viel und ganz schnell. Der Kreistag Starnberg in Abstimmung mit dem Staatlichen Bauamt Weilheim hat beschlossen, in 2025 eine Sanierung der Strecke vorzunehmen. Sanierung meint hier eine reine Asphaltsanierung (Decke und Tragschicht) – aber keinerlei Verbesserungen für Radfahrer und die Verkehrssicherheit. Dafür wird im Haushalt 2025 des Landkreises ein Betrag von 680.000 Euro eingestellt. 

Man kann sich nur wundern und die Augen reiben. 

==> „Eine einzige Schlaglochpiste“ – mit diesen Worten begründete Landrat Frey nach dem Bericht in der Presse (Starnberger Merkur, 17.07.2024) die Notwendigkeit der Maßnahme. Doch diese Aussage ist schlicht falsch. Es gibt auf der ganzen Strecke von Bachhausen bis zur Autobahnbrücke vor der Landkreisgrenze kein einziges Schlagloch! 

==> Die Fahrbahn könne zwar noch bis zu 5 Jahre halten, so die weitere Begründung, aber da der anschließende Strecken-abschnitt auf dem Gebiet des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen sanierungsbedürftig sei, könne man den Strecken-abschnitt auf Starnberger Gebiet gleich mit machen und so Kosten sparen. Tatsächlich sind die Kosteneinsparungen aber gering. Und es ist eine merkwürdige Abwägung. An allen Ecken der kommunalen Haushalte wird gespart. Aber hier (schwupp) werden kurzerhand 680.000 Euro für eine (noch gar nicht dringende) Straßensanierung bereitgestellt. Der Kreishaushalt steigt und steigt – die Gemeinden haben es über die Kreisumlage mit zu finanzieren. 

Die Maßnahme wäre vertretbar, wenn dadurch das Miteinander von Radfahrern und Autofahrern erleichtert und damit die Verkehrssicherheit verbessert würde. Aber das ist nicht vorgesehen. Es ist traurig, dass ausgerechnet der Berger Kreisrat Cedric Muth (FDP) in der Kreistagsdebatte die Notwendigkeit eines Radwegs verneinte. Zwar würden Radfahrer die Straße nutzen, aufgrund des geringen KfZ-Aufkommens sei das aber unproblematisch. Hier irrt Herr Muth: 

==> Die Strecke nach Icking ist für viele Berger Bürger – Autofahrer und Radfahrer – eine wichtige Verbindung: zur S-Bahn in Icking, zum Gymnasium dort, zum großen Supermarkt, und überhaupt ins ganze Isartal, was für Autofahrer auch den gesamten Münchner (Süd-)Osten erschließt (Tangente über Grünwald Richtung A99/A8). 

Was kann man nun tun? Welche Forderungen kann man sinnvoll in die Debatte bringen? 

==> Die geplante Fahrbahnsanierung könnte als Gelegenheit genutzt werden, jetzt auch gleich einen Radweg zu realisieren, zumindest auf der besonders wichtigen Teilstrecke zur Verbindung von Bachhausen und Mörlbach. 

==> Wenn dies nicht so rasch möglich ist, weil die Planung eines Radwegs keine einfache Angelegenheit ist und auch Grundeigentümer mitwirken müssen, dann spricht nichts gegen eine Verschiebung der Fahrbahnsanierung um einige Jahre. Diese Zeit könnte genutzt werden, um gemeinsam den Bau eines Radweges vorzubereiten und zu planen. 

Unterzeichner für die AG Radverkehr:
Bernhard von Rosenbladt, Florian Fumelli, Uwe Kläner, Martin Ballmann 

Uwe Kläner
Uwe Kläner
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